Maßstab
Der Maßstab stellt das Verkleinerungsverhältnis der Karte in Bezug zur Realität dar. Der Maßstab hat keine Einheit. Der numerische Maßstab zeigt das Verhältnis als Proportion bzw. Bruch, z.B. 1:1000 oder 1/1000. Der graphische Maßstab zeigt durch eine Maßstabsleiste (meist am unteren Kartenrand) und dessen Sektoren die maßstabsgerechte Entfernung zweier Punkte in der Realität auf der entsprechenden Karte an. Oft werden beide Maßstabsformen kombiniert verwendet. Der Vorteil des graphischen Maßstabes besteht u.a. in seiner graphischen Anpassung an mögliche Vergrößerung/Verkleinerung der Karte durch Reproduktionen bzw. digitale Zoom-Werkzeuge.
Im allgemeinen wird von einem einheitlichen Maßstab für die Lage- und Höheninformationen pro Kartenblatt ausgegangen. Bei Profildarstellungen kann davon abgewichen werden: die Höhen werden dann in einem größeren Maßstab als die Lageinformationen dargestellt (Überhöhung), d.h. der vertikale Maßstab ist größer als der horizontale Maßstab.
Der Maßstab beeinflusst die Größe des Papierformats einer Karte und die Ausdehnung des darzustellenden Gebietes. Gleichzeitig hängt die Detailliertheit der Darstellung und die Anzahl der dargestellten Objekte – als Ergebnis des Generalisierungsprozesses – von der Maßstabswahl ab. Bei digitaler kartographischer Visualisierung oder in einem Web-GIS ist der Maßstab durch die Nutzung der interaktiven Zoom-Funktionalitäten variabel. Vektorielle Daten werden oft über voreingestellte Zoomlevel visualisiert, welche Maßstabsbereichen entsprechen und damit unterschiedliche Detailliertheitsgrade von Objekten anzeigen können. Bei Einsatz von Kartendigitalisaten (Rasterbilder) erfolgt mit Nutzung des Zoom-Werkzeuges jedoch kein inhaltlicher Mehrwert in der Darstellung der Objekte. Dieser ist vom Maßstab der Datenbasis bzw. vom Aufnahmemaßstab abhängig.
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