Thema: Kartographiegeschichte
Anlässlich der 200-jährigen Wiederkehr der Amazonasreise der bayerischen Naturwissenschaftler Johann Baptist von Spix (1781–1826) und Carl Friedrich von Martius (1794–1868) ist es dem Antragsteller gelungen, in der Bayerischen Staatsbibliothek in München mehr als 250 bislang vollkommen unbekannte Manuskriptkarten aufzuspüren. Diese sollen in einem neuen interdisziplinären Projekt, das Teil eines größeren Forschungsvorhabens zur Kartographie Brasiliens ist, mit den gedruckten, von Martius zwischen 1825 und 1832 in München herausgegebenen Brasilien-Karten verglichen werden. Dank der hervorragenden Kooperation mit dem FID Karten liegen sämtliche in der Kartensammlung der Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz für das Projekt relevante Karten als auch der Atlasband „zur Reise in Brasilien von Spix und Martius“ (52 Tafeln mit Landschaftsskizzen Brasiliens und ethnographisch bedeutsamen Darstellungen) nun in digitaler Form vor. Erste Ergebnisse des Forschungsvorhabens wurden im Rahmen des 13. Deutschen Lusitanistentag in Augsburg im September 2019 vorgestellt.
Das Material wurde zudem in einem ethno-historischen Seminar zur Entdeckungsgeschichte Südamerikas an der Universität der Bundeswehr München verwendet. https://www.unibw.de/geodaesie/bau-9-2-landmanagement/lehre/mythos-und-realitaet-ethno-historisches-seminar-zum-amazonasgebiet-unter-besonderer-beruecksichtigung-der-entdeckungsgeschichte-suedamerikas/view
Universität der Bundeswehr München // Kontakt: Dr. Thomas Horst / thomas.horst@unibw.de
Das für den englischen König Georg III. gefertigte Original der Kurhannoverschen Landesaufnahme liegt heute in der Kartenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Es wurde zwischen 1767 und 1787 in Partien an den Auftraggeber in London geliefert und besteht aus 187 Blättern. In der Untersuchung werden u.a. doppelte Blätter sowie ein altes Nummerierungssystem dargestellt und Spuren der verschollenen Hannoverschen Zweitausfertigung der Karte verfolgt. 1826 wurde die Londoner Karte nach Hannover abgegeben und neue Kopien gefertigt. Erstmalig 1919 erschien ein Blatt der Karte als Lichtdruckausgabe. Weitere Reproduktionen und heutige digitale Dokumente werden beschrieben und mit den alten Nummerierungssystemen in Beziehung gesetzt. Die durch den FID Karten bereitgestellten Kartendigitalisate unterstützen die Nachforschungen maßgeblich und tragen zu detaillierten Ergebnissen bei. Ende des Jahres 2019 erscheint ein umfassender Beitrag im Niedersächsischen Jahrbuch für Landesgeschichte.
Kontakt: Dr. med. Dr. phil. Wolfgang Dörfler / hesedoerfler@web.de