Reliefdarstellung
Reliefdarstellungen umfassen alle graphischen Darstellungsmethoden, die das Gelände, d.h. die Oberflächenformen und Höhen eines geographischen Raumes in Karten oder kartenverwandten Darstellungen repräsentieren.
Die Visualisierungsweise der dreidimensionalen Erdoberfläche (oder anderer Himmelskörper) hängt von der Wahrnehmung und Kenntnis über die Gestalt der Erde, den technischen Möglichkeiten der Geländeaufnahme und den entwickelten graphischen – und Vervielfältigungsmethoden sowie nicht zuletzt vom Können des Kartenerstellenden ab.
Zu den ersten Reliefdarstellungen gehören vereinfachte Ansichten bzw. umgeklappte schematische Bergprofile (Maulwurfshügel), später – ab ca. dem 16. Jahrhundert – folgen Schraffen nach individueller Wahrnehmung des Geländes, die erstmals eine dreidimensionale Wirkung erkennen lassen. Erst ab dem späten 18.Jahrhundert werden sogenannte Böschungsschraffen bzw. Schattenschraffen verwendet, die auf Messungen der Geländesteigung basieren und in der Draufsicht erfolgen. Der Einsatz von Höhenlinien setzt sich ab der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch und visualisiert erstmals eine geometrische Eindeutigkeit der Höhen mit Hilfe von Isolinien. Einher gehen Signaturen wie Höhenpunkte, Formzeichen (z.B. zu Dünen, Damm, Fels) und später der flächenhafte Einsatz farbiger Höhenschichten, der insbesondere in kleineren Maßstäben Formzusammenhänge erkennen lässt. Die Kombination mit einer Schummerung erhöht zusätzlich die Anschaulichkeit des Geländes auf der Karte. Ab dem 20. Jahrhundert bietet der Einsatz von Luft- und Satellitenbildern sowie deren Stereoauswertung eine dreidimensional wirkende Anschaulichkeit des Geländes sowie die Ermittlung absoluter Höhen. Derzeit werden die Darstellungsformen: Höhenlinien, farbige Höhenschichten und Schummerung in digitalen Karten verwendet. Die Höhen- und Lageinformationen sind in Digitalen Geländemodellen (DGM) gespeichert und bieten mit dem Einsatz von GIS-Software automatisierte Ableitungen zur Visualisierung an.
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